Kamille hilft bei Beschwerden im Bereich des Verdauungstraktes

Kamille

Matricaria chamomilla

Synonyma: Apfelkraut, Drudenkraut, Kummerblume

Verwendete Pflanzenteile: Blüten

Blütezeit: Mai bis Oktober

Ernte: Kamillenblüten von Frühling bis Ende August, an sonnigen Tagen vor der Mittagszeit ernten. Den höchsten Wirkstoffgehalt haben die Blüten am 3. und 5. Tag nach dem Aufblühen. Während des Trocknens soll man die Blütenköpfe nicht wenden und berühren. Getrocknet verlieren die Blüten rasch an ätherischen Ölen, 50% innerhalb von 12 Monaten.

Signatur:
Wenn man sie betrachtet, sieht man wie die Kamille ihrem Blütenboden hervorwölbt und einem Bäuchlein gleicht. Schneidet man die Kamille in der Längsrichtung durch, so zeigt der Blütenboden der Echten Kamille einen luftgefüllten Hohlraum, ähnlich unserem Hohlraum unseres Verdauungstraktes. Damit ist sie ein wunderbares Heilpflänzchen für das Verdauungssystem.

Der Duft der Kamille vermittelt mütterliche Geborgenheit, Sanftmut und Geduld und kann übersteigerte Schmerzempfindlichkeit lindern.

Unterstützend bei Gastritis:
Das Bakterium Helicobakter wird meist mit einem speziellen Antibiotika behandelt, es gibt aber ähnlich den Darmbakterien, viele Helicobacter Stämme, die zum Wohle des Menschen symbiotisch im Magen vorkommen. Nur die komplexen Wirkstoffe der Kamille sind imstande, selektiv die Darmbakterienstämme anzugreifen.

Das Wesen der Kamille:
Die Kamille hilft bei allen Beschwerden im Bereich des Verdauungstraktes, die mit dem Thema: „Nicht den Mut für einen Neubeginn finden“ zu tun haben.

Seelische Verfassung des Menschen, der sich wie ein Kind von äußeren Umständen umfangen sieht und nicht die Möglichkeit hat, das was in ihm vorgeht zum Ausdruck zu bringen, zu verwirklichen. Die Seele ist voller Ideen, kann sie aber durch die Umstände nicht ausformen. Hier spielt der Verdauungstrakt auch eine Rolle, da der Magen und der Darm an diesen Zuständen daran teilnehmen.

Wenn wir aus uns nicht herausgehen, so widersetzt sich auch unser Darm gegen jede Aufnahme = mangelnder Appetit.

Und alles was sich im Darm befindet wird in kürzester Zeit ausgeschieden = Durchfall, sodass man sich aller Eindrücke entledigt und nun unverstanden und leer fühlt.  Ebenso hilft sie bei Verkrampfung.

Die Kamille beruhigt, sie ist eine Pflanze die zuhört und teilnimmt an allem, was sich in der Tiefe des Herzens abspielt.

TCM:

Thermische Wirkung: leicht kühlend bis neutral

Geschmack: Süß

Organzuordnung: Magen, Milz

Wirkung: Milz Qi tonisierend, Magen Feuer ausgleichend, unterstützt bei feuchter Hitze in der Milz

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl, Kalium, Quercetin, Rutin, Salicylsäure, Schleimstoffe und Tannine

Indikationen:

  • Entzündungen und Krämpfe der Verdauungsorgane
  • Gastritis
  • Menstruationsbeschwerden
  • heftige Schmerzzustände
  • zur äußeren Anwendung bei allen entzündlichen Hauterkrankungen
  • Neuralgien
  • Schlaflosigkeit
  • Nervosität

 

Wirkt beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend, windtreibend, wundheilungsfördernd und antibakteriell vor allem bei Staphylokokken und Streptokokken.

Kamille hilft bei Verdauungsbeschwerden

 

Foto
Monika Grabkowska
Olga Subach

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anwendungsmöglichkeiten der Kamille:

Homöopathie:

Chamomilla wirkt bei Übersensibilisierungen des Nervensystems

 

Mögliche unerwünschte Wirkungen:

Bei bestehenden Allergien gegen Korbblütengewächse. Bei jahrelangem täglichem Gebrauch kann es in seltenen Fällen zu Schwindel, Bindehautentzündungen und nervöser Unruhe kommen. Von Augenspülungen mit Kamille ratet man ab, da diese die Hornhaut austrocknen.

 

Frischpflanzentinktur:

100g Kamillenblüten, 1 l 40% Korn

Die Blüten in ein Glasgefäß geben und den Alkohol übergießen, 4 Wochen in die Sonne stellen und dann abseihen, anschließend filtrieren und noch 4 weitere Wochen ruhen lassen. Als Sonnenpflanze an sonnigem Platz ausziehen.

Empfehlung:

Bei Gastritis über 3 Wochen 3×10 Tropfen täglich.

 

Ölauszug:

100g Kamillenblüten, 1l reines Sonnenblumenöl in ein Glas verschlossen in die Sonne stellen.  Nach 2 Wochen durch ein Sieb filtrieren und die Blüten gut ausdrücken, anschließend durch einen Papierfilter seihen. Das Öl in einer dunklen Flasche kühl und finster lagern. Eignet sich wunderbar als Hautöl. Zum Massieren bei krampfartigen Bauschmerzen, Rückschmerzen, Wundsein der Kinder.

 

Kamillentee:

1 EL Kamillenblüten 1 Tasse Wasser; 10 Minuten ziehen lassen, vor dem Essen regt der Kamillentee den Appetit an, nach dem Essen wirkt er verdauungsfördernd und gegen Blähungen, er soll auch Menstruationsbeschwerden lindern. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut damit gurgeln.

 

Beruhigendes Bad:

100g Blüten 2 l Wasser, 15 Min. ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser.

Wirkt beruhigend und entspannend und hilft auch bei Entzündungen im Unterleib.

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